Montag, 21. August 2017

Rezenesion - "Rat der Neun - Gezeichnet" von Veronica Roth

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Rat der Neun - Gezeichnet
Carve the Mark (engl.)
von
Veronica Roth

Reihe: Rat der Neun
Seitenzahl: 608
Erschienen: Januar 2017
Verlag: cbt (Hörbuch: der Hörverlag)
Preis: 19,99 € (Hardcover); 15,99 € (E-Book);
19,99 € (Hörbuch)

Bände:
Ein weiter Band ist in Planung

Inhalt

In einer Galaxie, in der Gewalt und Rache das Leben der Völker beherrschen, besitzt jeder Mensch eine besondere Lebensgabe, eine einzigartige Kraft, die seine Zukunft mitgestaltet. Doch nicht jeder profitiert von seiner Gabe …

Cyra ist die Schwester des brutalen Tyrannen Ryzek. Ihre Lebensgabe bedeutet Schmerz, aber auch Macht – was ihr Bruder gezielt gegen seine Feinde einsetzt. Doch Cyra ist mehr als bloß eine Waffe in seinen Händen: Sie ist stark und viel klüger, als er denkt.

Akos stammt aus einem friedliebenden Volk und steht absolut loyal zu seiner Familie. Als Akos und sein Bruder von Ryzek gefangen genommen werden, trifft er auf Cyra. Er würde alles dafür tun, seinen Bruder zu retten und mit ihm zu fliehen, doch mächtige Feinde stehen ihm im Weg. Akos und Cyra müssen sich entscheiden: sich gegenseitig zu helfen oder zu zerstören …


Aufmachung

Das Cover ist wirklich atemberaubend schön, obschon es nicht ganz zu dem Inhalt des Buches passt. Zwar vermerkt das Volk der Shotet jede Person, der sie das Leben nahmen, auf ihrer dunkleren Haut, doch ist weder das Blut golden noch die Haut blau. Man kann das Dargestellte, das mich persönlich an goldenes Blut aus Schnitten fließend erinnert, sicherlich auf verschiedene Arten deuten, aber direkt hängt es nicht mit dem Buch zusammen.
Umwerfend ist zudem die englische Aufmachung, bei welcher nicht nur das Cover mehr Glanz und Tiefe durch eine andere Druckart in sich trägt, sondern zusätzlich eine Karte besitzt, einmal neben der Titelseite und zusätzlich in den Buchdeckel eingeprägt ist, die wunderschön anzusehen, nur etwas unnütz ist.
Was den Titel betrifft, kann ich mit dem deutschen nicht viel anfangen, wohingegen der englische mit der Aufmachung harmoniert und ebenfalls mit gewissen Elementen in der Story.

Meine Meinung

Wie sehr ich mit Sehnsucht auf das neue Werk der Autorin der Divergent-Reihe wartete, mit großer Hoffnung auf eine atemberaubende Welt, schließlich jedoch nicht fassen konnte, was ich in meinen Händen hielt.

Auf einem Planeten – Thuvhe  - vereint leben weit voneinander getrennt zwei Völker, die in ihrer Kultur und ihren Traditionen unterschiedlicher nicht sein könnten. Doch die Schicksale, von den bedeutenden Orakeln vorhergesagt, nur mit Vorsicht offenbart und zudem lediglich wenigen Menschen vorbehalten, führen Akos von den Thuvhesit, Sohn eines bedeutenden Orakels, und Cyra aus der grausamen und brutalen Familie Noavek der Shotet zusammen. Beide besitzen Gaben, die eng mit dem Strom verbunden sind, der die Galaxie, mit Planeten verschiedenster Völker, durchzieht. Eine der Gaben bringt Schmerz, dadurch ausgenutzt als eine tödliche Waffe, die andere hingegen erlöst.

An sich gefiel mir die Idee der Welt wahrlich ausgesprochen gut und man hat eine Steigerung zu Roths Debüt-Reihe bemerkt, wenngleich es vollkommen unvollständig wirkte. Die Komplexität war scheinbar erstaunlich, vor allem die angedeuteten diversen Charakteristiken und Hintergründe der einzelnen Ethnien sowie die übernatürlichen Elemente, die die allseits aus anderen fiktiven Welten bekannten Gaben in einem anderen Blickwinkel darstellten. Doch leider schaffte es die Autorin nicht, all  jene besonderen Aspekte klar miteinander zu verbinden oder gar erst zu erklären. Nicht nur dadurch trat Verwirrung auf, sondern auch durch die gezwungen besonderen Namen, die alle überaus große Ähnlichkeit aufwiesen und mit Zunahme der erwähnten Charaktere, wobei es zudem viele verwandtschaftliche Beziehungen gab, nicht mehr übersichtlich waren. Wären nicht dutzende Wiederholungen vorgekommen, wären Nebencharaktere gänzlich in den Hintergrund getreten.

Dies ist nämlich ein Punkt, der mir besonders an diesem Buch auffiel. Aufgrund dessen, dass mich diese Lektüre schon sehr zeitig nicht mehr mitreißen konnte und die unschönen Faktoren immer weiter zunahmen, hörte ich das Hörbuch über einen sehr langen Zeitraum und trotzdem fielen mir die immer wieder gleichen Sätze, Handlungen und Elemente auf, wodurch ein Einstieg nach einer Woche Pause sehr leicht fiel. Hätte ich nach dem ersten Fünftel des Buches, weitere lange Hörsessions gemacht, wären die Stimmen wohl zu Hintergrundgeräuschen geworden, derartige Langeweile erfasste mich durch die Wiederholungen und langsame Entwicklung der Geschichte schon allein bei einzelnen kleinen Kapiteln. In der Fülle fiel es nur mehr auf.

Neben dem Schreibstil, der mich definitiv nicht begeistern konnte, und dem Fehlen einer ordentlichen und spannenden, gut durchdachten Handlung mit überraschenden Wendungen, besaßen auch die Charaktere kaum Tiefe oder den Leser fesselnde Eigenschaften. In mir weckten sie keinerlei Interesse und waren sie schon fast lächerlich. Verbunden mit den widersprüchlichen Beschreibungen und ihren nervigen Dialogen, der erzwungenen Liebesgeschichte, passten sie perfekt zum Rest des Buches.

Für mich war es ein Buch, welches ich nur ungern erneut in die Hand nehmen würde. Es hatte an sehr vielen Stellen Probleme, packte mich nicht ansatzweise. Aus der Menge sticht es absolut nur im Negativen heraus. Leider war dieses Mal kein direkter Fortschritt bei einem Autor zu bemerken und ich bin höchst enttäuscht. Nicht nur bezüglich der Autorin, sondern wieder einmal auch mit Hinblick auf den derzeitigen Jugendbuchmarkt.

Zum Hörbuch (gelesen von Laura Maire und Shenja Lacher, 16h 4)

Shenja Lacher und Laura Maire haben mich mit ihrem Stil wirklich sehr überzeugt und das Buch verbessert, denn waren die Stimmen wirklich passend, obschon sie die Charaktere teils in eine gewisse Richtung lenkten, die sie nerviger und oberflächlicher machten. Vor allem empfand ich Lacher, der aus der Sicht Akos erzählte, sehr angenehm und gefiel er mir etwas besser als Laura Maire, die die Wut Cyras ausdrucksvoll überbrachte, doch ihr dafür aufgrund der mangelnden Stärke anderer Gefühle leider einen zunehmend unangenehmen Ton gab.








Ich danke dem Hörverlag der Verlagsgruppe Random House vielmals für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars in Form eines Hörbuches.
der Hörverlag

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