Montag, 25. Juli 2016

Rezension - "Lockwood & Co. - Der Wispernde Schädel" von Jonathan Stroud


Lockwood & Co. – Der Wispernde Schädel
von
Jonathan Stroud

Reihe: Lockwood & Co.
Seitenzahl: 512
Erschienen: Oktober 2014
Verlag: cbj
Preis: 18,99€ (Hardcover); 12,99€ (Klappenbroschur);
14,99€ (E-Book); 19,99€ (Hörbuch)

Bände:
DieSeufzende Wendeltreppe (Band 1)
Die Raunende Maske (Band 3)
Das Flammende Phantom (Band 4)


Inhalt

Dank des spektakulären Erfolgs im Fall der seufzenden Wendeltreppe ist Lockwood & Co. nun eine der angesagtesten Geisteragenturen Londons. Doch inzwischen wird die Metropole bereits von einer Reihe neuer grausiger Ereignisse erschüttert: In einer beispiellosen Diebstahlserie werden mächtige magische Artefakte entwendet und deren Hüter grausam ermordet. Als dann auch noch auf einem Friedhof ein schauerlich eiserner Sarg geborgen wird, dessen Inhalt unter mysteriösen Umständen verschwindet, steht fest: Ein klarer Fall für Lockwood & Co.! Nur wenn das Team um Anthony Lockwood, Lucy und George ihre ganze Genialität im Umgang mit übernatürlichen Ereignissen in die Wagschale wirft, kann es ihnen gelingen, die Verschwörung, die hinter all dem steckt, aufzudecken.


Cover 

Ich mag das deutsche Cover wieder einmal sehr, da es den Inhalt wiederspiegelt mit dem Schädel und dieser entscheidend zu der Handlung beiträgt. So sind der Titel und das darauf zu sehende Bild mit dem Inhalt stimmig, nur hätte es mich gefreut, wäre es nicht in Rot, sondern eher im Schein des Geisterglases gehalten.
Das Original finde ich nicht schlecht, aber es geht nicht vordergründig um Lockwood, sondern mehr um George dieses Mal (obwohl er nicht der richtige Charakter dafür war, auch wenn er im Band zuvor etwas benachteiligt wurde). Hingegen ist die US-Version perfekt. Sie zeigt den Schädel mit dem richtigen Licht in seinem Glas und erzeugt so die passende Stimmung.

Meine Meinung

Nach dem sehr gelungenen Auftakt der Reihe, war ich sehr gespannt auf die Fortsetzung. Der erste Band, welcher mir sehr gefiel, endete mit einem entscheidenen Cliffhanger, der schon erahnen ließ, dass es in dem zweiten Band unter anderem um den Schädel geht. Dieser kommt, wie der Titel erahnen lässt, auch wahrhaftig vor, doch stehen die drei der Lockwood-Agentur wieder vor einem neuen Fall, der nicht ohne Risiko ist.

Aber all meine Hoffnungen wurden enttäuscht. Während der erste Band sehr lustig war, fehlte diesem die Komik, die ich mochte. Ganz sicher fand diese bei Anderen Anklang, zumal ich mehr auf schwarzen Humor und Sarkasmus stehe, aber klappte es nicht auch im Teil zuvor? Man traf zu häufig auf vermeintlich lustige rhetorische Fragen, die eher albern wirkten und zu deutlich hervorhoben, was Lucy (neben Lockwood und George) schon erlebt hatte. Auch fehlte mir die Spannung. Ich musste nicht unbedingt wissen, wie es jetzt gleich weiter geht. Eher war es schon sehr vorhersehbar. Die Handlung hatte natürlich auch ihre interessanten Seiten, doch wurden diese durch die allzu deutliche und etwas lückenhafte Vorgehensweise ohne richtiges Tempo, vor allem das Ende war nur schnell, hastig und nicht mit solch schöner Tiefe erzählt. Gleichzeitig fehlten mir aber auch gewisse Ruhepunkte. Wenn sie vorkamen, so waren es keine richtigen. An sich würde es mich nicht stören, hätte sich die Erschöpfung dann bei den Charakteren gezeigt, was leider nicht der Fall war.

Zu den Charakteren kann man nicht viel sagen. Ich sah keine richtige Entwicklung, eher waren sie noch genauso wie am Anfang, wobei dieser sehr seltsam erschien, denn sie hatten keinerlei Erfahrung in ihrer Tätigkeit, obwohl sie es nach den Ereignissen des ersten Bandes mit Leichtigkeit hätten schaffen müssen. Und kindisch sowie naiv wirkten sie ebenfalls auf mich, wobei ich mich vielleicht in ihrem Alter getäuscht haben könnte. Teilweise agierten die Charaktere unglaubwürdig gegen ihre vom Autor gegebenen Beschreibungen, was einen etwas aus der Geschichte heraus riss.

Die Geschichte war für mich einfach zu simpel mit zu einfachen Lösungen und mir fehlte die Tiefe und Durchdachtheit der Charaktere sowie der Handlung. Dennoch gab es Spaß daran, da man auch weiteres über die Welt erfuhr und man schon erahnen kann, dass noch viel passieren könnte. Nur hoffe ich, dass der nächste Band nicht weiter nachlässt.

Zum Hörbuch (gelesen von Anna Thalbach, 12h 31)

Ich konnte mich nur sehr schwer an die Sprecherin gewöhnen, denn ich mag ihre Stimme nicht, für welche sie jedoch nichts kann. Nur hätte ich nicht gedacht, dass sie der ihrer Mutter so sehr gleicht. Es war für mich sehr störend, wie sie die einzelnen Charaktere umsetzte, denn es passte einfach nicht zu ihnen. Auffällig oft endete die wörtliche Rede Lucys ohne erdenklichen Grund in einem Flüstern, beziehungsweise einem Sprechen mit diesem ganz bestimmten Unterton des Flüsterns. Zum Ende hin empfand ich das Hörbuch durch den Gegenspieler und den Schädel nur sehr störend. Mir hat die Erzählweise, der Rhythmus und das Tempo, grundlegend Missfallen.
Warum muss die Sprecherin so unpassend geändert werden, dass man eher denkt in einem Kindercomic zu sein? Die Ernsthaftigkeit geht verloren, wenn über die Worte gestolpert wurde.




Ich danke wieder einmal dem cbj-audio-Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares.

cbj audio

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