Donnerstag, 30. Juni 2016

Rezension - "Zorn und Morgenröte" von Renée Ahdieh

 
Zorn und Morgenröte
von
Renée Ahdieh

Reihe: Zorn und Morgenröte
Seitenzahl: 397
Erschienen: Februar 2016
Verlag: Bastei Lübbe (one-Verlag)
Preis: 16,99€ (Hardcover); 12,99€ (E-Book); 16,99€ (Hörbuch)

Bände:
The Rose & the Dagger (Band 2; englisch)
3 Nebenstorys in Englisch


Inhalt

Jeden Tag erwählt Chalid, der grausame Herrscher von Chorasan, ein Mädchen. Jeden Abend nimmt er sie zur Frau. Jeden Morgen lässt er sie hinrichten. Bis Shahrzad auftaucht, die eine, die um jeden Preis überleben will. Sie stehen auf verschiedenen Seiten und könnten unterschiedlicher nicht sein ... Und doch werden sie magisch voneinander angezogen ...
Eine märchenhafte Geschichte über wahrhaft große Gefühle.


Cover

Anfangs dachte ich noch, dass das englische Cover schöner ist, aber dann erschien die deutsche Edition und riss alles wieder heraus. Die kleinen Ornamente passen unglaublich gut in die Geschichte und das Gesicht könnte das Shahrzads sein. Der Titel ist auch mit dem Inhalt stimmig.
Bei dem Original ist mit dann nur aufgefallen, dass man direkt eine Person sieht.

Meine Meinung

Ich war sehr enttäuscht von diesem Buch, denn ich hatte nicht nur die Beschreibung schön gefunden, diese Art Nacherzählung aus "1001 Nacht", sondern viele sagen Schönes darüber. (Außerdem war das Cover wunderschön.)

Aber anstatt einer wundervollen Erzählung, bekam man eine äußerst kitschige Lovestory mit Charakteren, mit welchen ich mich nicht so recht anfreunden konnte und wessen Handlungen nicht nachvollziehbar waren.

Wundervoll war die Erschaffung einzelner Umgebungen und manche Dialoge, die einen zum Schmunzeln brachten und nicht enden sollten, zudem ein angenehmer Schreibstil. Aber es gab dennoch vieles, was die Bewertung herunterzieht. So Handlungen und Abläufe, welche ein einziges Wirrwarr waren. Ich musste manches öfter lesen, bis ich mir sicher war, was dort passierte, durch andere Worte jedoch wieder widerlegt wurde und ich mir zum Ende des Buches immer noch nicht sicher bin, ob ich es nun richtig verstanden habe oder es nur sehr doppeldeutig deute.

Es heißt in der Beschreibung auch, dass sie sich nach Nächten beginnt, in den Kalifen zu verlieben, aber da dachte ich wahrlich nicht an 2. ZWEI. So kam es mir wirklich sehr lange nur wie ein Märchen vor, welches eigentlich gleich enden sollte und dann eine schöne Kurzgeschichte gewesen wäre, welche einen für einen kurzen Moment in eine Welt im schönen Orient führte, aber es ging weiter und würde definitiv nicht nachvollziehbar. Natürlich gibt es Liebe auf den ersten Blick, aber erstens liebt die Hauptperson anscheinend schon tief jemand anderen und will nur Rache für ihre beste Freundin, will den Mörder vieler Mädchen, das Ungeheuer umbringen - wobei sie noch nicht einmal einen richtigen Plan hat -, und verliebt sich trotzdem unsterblich in dieses Monster. Als dann die Erklärung für alles kommt, welche nun auch nicht so schlimm war, wie immer die Rede davon war, ist natürlich alles Friede, Freude, Eierkuchen. UND okay.

Zu diesem Plan, welcher ja nicht vorhanden ist. Sie soll doch ein schlaues (und soooo hübsches...) Mädchen sein, weiß jedoch nur, dass sie den tief sitzenden Schmerz rächen will. Und das kann sie dann unerklärlicherweise nicht. Klar, dass das, wenn man nur eine Sicht betrachtet, auch nicht geht, sonst wäre das Buch zu Ende (in den meisten Fällen), aber die Gründe, die in diesem Buch genannt werden, sind nicht erklärend. Es gibt so viele Situationen, in denen sie den Kalifen töten könnte und ihn auch noch unglaublich stark hasst, aber diese werden nicht ausgenutzt. Sie denkt es nur immer.

Aber gut, so ist es nun eben. Man könnte es eventuell noch akzeptieren. Jedoch gibt es dann noch etwas anderes in dem Buch, was mich stört... Die Magie und andere vorkommende Personen. Dazu kann ich nur sagen, dass es entweder richtig eine Rolle spielen sollte oder gar nicht. Es gibt viele andere Bücher, in welchen es Einschübe von Handlungen an anderen Orten gibt, aber diese sind hier einfach nicht notwendig, wenn sie lediglich so kurz und unregelmäßig sind und sogar die Spannung nehmen, welche sowieso nicht so recht vorhanden ist. Man könnte es doch später Erklären und der Handlung eine andere lauernde Bedrohung geben. So verfährt es auch mit der Magie. Ich finde, sie ist nur ein Hauch, der stört. Man muss es selbst am besten lesen, um es zu verstehen. Ich sehe sie nur als eine Vorbereitung, die dann wohl im zweiten Band alles herausreißt.

Dennoch habe ich es seltsamerweise genossen, das Buch zu lesen. Nur wenn ich es revue passieren lasse, stört mich vieles. Deshalb nur ein Aufrunden.

(Ich hoffe, dass man versteht, was ich alles zum Ausdruck bringen wollte.)



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